Mit zerbrochenen oder zerrissenen Dingen ist es ja so eine Sache. Bis man die Vase wieder geklebt, die Hose wieder genäht oder die Jacke wieder geflickt hat, ist einiges an Zeit und Mühen notwendig. Und meistens sieht man hinterher, dass etwas gemacht wurde. Die Spuren lassen sich nie wirklich ganz verwischen, es sieht nie wieder wie neu aus. Aber zumindest lassen sich solche Dinge wieder flicken – wie auch immer das Endresultat aussehen mag. Bei Papier verhält es sich anders. Schon mal versucht, ein in mehrere Teilchen zerteiltes Dokument wieder zusammenzufügen? Wenn zum Beispiel mal ein wichtiges Schreiben versehentlich auf den „schreddern“-Stapel gelangt? Dann ist guter Rat teuer: das Dokument wiederherstellen – fast ein Ding der Unmöglichkeit. Letzten Endes hat man dann ein unleserliches Blatt Papier vor sich, übersät mit Klebestreifen. Papier gekonnt wieder zusammenflicken, als wäre nichts geschehen – nicht machbar. Zumindest dachte ich das bisher.

Teilchen-Magie

Recovery von Tobias Ismaier

Recovery von Tobias Ismaier

Wie so oft hält die Zauberei immer neue Überraschungen bereit. Man kommt einfach nie aus dem Staunen heraus. Zauberkünstler Tobias Ismaier beweist, dass selbst zerrissenes Papier im Nu wiederhergestellt werden kann. Ohne geringste Spuren des zuvor Geschehenen aufzuweisen. Stellen wir uns mal folgende Situation vor: Wir wählen eine Karte aus einem Kartenspiel aus und unterschreiben diese. Der Zauberkünstler unterschreibt ebenfalls, auf der Rückseite. Anschließend zerreißt der Zauberer die Karte in vier(!) Teile. Und dann, als wäre nichts geschehen, setzt der Magier die vier Teile wieder zusammen. Die Karte ist wieder ganz, wir können sie anfassen, fühlen, untersuchen – sie ist wieder heil. Sogar die Unterschriften sind wieder klar und deutlich zu lesen.

Blickwinkel der Magie

Zauberkünstler Tobias Ismaier erklärt auf seiner DVD „Recovery“ wie sich die einzelnen Teile wieder zu einer Karte zusammenfügen lassen – ohne Gimmicks und gut sichtbar für die Zuschauer. Verschiedene Kameraperspektiven helfen hierbei ungemein, den Trick zu verstehen. Denn: Einfach ist er nicht. Einsteiger dürften bei dieser Routine anfangs ein paar Schwierigkeiten haben, ohne ausreichend Übung ist dieses Kunststück nicht durchführbar. Hierbei handelt es sich nicht um einen typischen Anfänger-Trick, etwas Erfahrung und Können schaden nicht. Klar, auch als Anfänger kann man mit etwas Geduld und Training mit diesem Effekt Erfolg haben, einfacher wird es jedoch, wenn man schon ein bisschen Zauberluft schnuppern konnte und mit „Recovery“ sein Repertoire erweitern will. Trotzdem: hat man das Zauberkunststück einmal verstanden und sich die nötigen Handgriffe angeeignet, hat man einen Programmpunkt, der beim Publikum garantiert für Staunen, magische Momente und Gänsehaut sorgen wird. Also auf geht’s in das Zaubertrainingslager mit Tobias Ismaier.